Der Deutsche Boxer ist neugierig, verspielt und kräftig. Diese drei Dinge solltest Du beim Training mit ihm beachten.

Sein Bewegungsdrang und der Hang zum Sturkopf stellen manchen Boxer-Fan vor Probleme. Aber gerade diese Eigenschaften machen diesen intelligenten und liebevollen Hund erst zum „Boxer“.

Deutscher-Boxer-Training

Kindergarten für den Deutschen Boxer

Die Welpenschule im Hundeverein oder bei einem externen Hundetrainer ist die richtige Vorschule für Dich und Deinen Hund. Der kleine Racker lernt spielend den „richtigen“ Umgang mit gleichaltrigen Hunden.

Die fremde Umgebung und unbekannte Gegenstände (Spielzeug, Tunnel, Hindernis) werden problemlos im „Rudel“ akzeptiert. Die ersten Grenzen werden gesetzt und Du lernst die Persönlichkeit Deines Hundes besser kennen.

Zwischen den einzelnen Trainingsstunden solltest Du im Alltag auf diesen Erfahrungen aufbauen:

Alltagssituationen:

  • Autofahren

  • Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln

  • Tunnels und Brücken benutzen

  • Personenaufzüge benützen

  • Besuch eines Bahnhofes (Zug, S-Bahn)

  • mit dem Hund einkaufen gehen (Tierhandlung, Gemüsemarkt)

  • Regenschirm und Abdeckplanen

Verschiedene Untergründe:

  • Teerstraßen

  • Schotterwege

  • Gitter (Gullys oder ähnliches)

  • metallene Abdeckplatten

Persönlicher Kontakt:

  • andere Menschen

  • andere Hunde

  • andere Haustiere (Katzen, Hasen, Vögel)

Deutscher-Boxer-Erholung-nach-dem-Sport

Da gibt es viele Möglichkeiten, die Du beim täglichen Gassigehen einbauen kannst. Bitte überfordere Deinen Boxer nicht. Es sollten kleine Übungssequenzen sein und die Situation immer positiv abschließen (Loben, Leckerli, kurzes Spiel). Keinen Druck oder Zwang ausüben.

Er sollte diese „Alltagssituationen“ neugierig erobern. Natürlich musst Du konsequent sein und Grenzen setzen (vor allem in jungen Jahren). Am besten Du nimmst Deinen Hund häufig mit. So erobert er die Welt spielerisch mit Dir.

Grundschule für den Deutschen Boxer

Nach der Welpenschule gibt es meistens weiterführende Kurse für Junghunde. Jetzt beginnt langsam der „Ernst des Lebens“. Es werden die Grundlagen der Unterordnung (Sitz, Platz, Bleib) geübt.

Hier bist Du natürlich ebenfalls gefordert. Einen Lernerfolg erzielst Du durch Üben. Dein intelligenter Boxer kommt langsam ins „Flegelalter“ und sieht in manchen Kommandos keinen Sinn. Mit viel Geduld, Konsequenz und spielerischen Einlagen kommst Du ans Ziel.

Baue nach dem Toben mit Hundefreunden ein paar ruhige Momente ein. Anschließend wird er gerne ein paar Übungen mit seinem „Herrchen“ oder „Frauchen“ machen. Die Liste der Kindergartenschule muss von Zeit zu Zeit wiederholt werden.

Hier kannst Du ein paar Kommandos sinnvoll einbauen. Vergiss nicht, Dein Boxer ist ein Spätentwickler. Aber mit seinem Spieltrieb bekommst Du ihn auf Deine Seite.

Schulabschluss für den Deutschen Boxer

Dein Boxer ist fast erwachsen und kennt viele Dinge des Alltags. Ein weiterführender Hundekurs schließt meistens mit einer Begleithundeprüfung ab. In dieser Prüfung wirst Du als Hundebesitzer theoretisch geprüft (Sachkundenachweis). Dein Boxer muss eine Unterordnungsprüfung und eine Alltagsprüfung abschließen. Bestanden. Damit hat sich die Hundeschule erledigt. Meinst Du?

Dieses ganze Üben und Lernen hat sich gelohnt. Du hast einen souveränen und ausgeglichenen Hund an Deiner Seite. Der aber nach wie vor ausgelassen mit Dir oder Deinen Kindern toben kann.

Weiterführendes Training

Nach der bestandenen Prüfung stehen Deinem Boxer einige Möglichkeiten für die weitere Beschäftigung zur Auswahl. Ein Boxer arbeitet gerne. Inzwischen weißt Du, was ihm am meisten Spaß macht. Du kannst beispielsweise unter folgenden Disziplinen auswählen:

  • Dog Dancing

  • Obedience

  • Agility

  • THS (Turnierhundesport)

  • Fährtensuchhund

  • Hoopers

  • Dummy-Training

Dies ist ein Auszug von Möglichkeiten, die eine bestandene Begleithundeprüfung voraussetzen. Diese Sportarten werden von Hundevereinen angeboten. Ein wöchentliches Training verbessert das Können und nach einiger Zeit kannst Du mit Deinem Hund in einem Turnier starten.

Sportliche Aktivitäten ohne Hundetrainer oder –verein

Liegt Dir das Vereinsleben nicht, kannst Du natürlich nach der erfolgten Erziehung Deinen geliebten Boxer in eigener Regie auslasten. Dabei hast Du mehrere Möglichkeiten:

In freier Natur:

  • Joggen

  • Radfahren

  • Wanderungen

  • Ausreiten mit Hund

Im Garten:

  • kleiner Agilityparcours

  • Ball- und Discspiele

  • Apportierspiele

  • longieren (Mensch steht in einem Kreis, Hund trabt außerhalb des Kreises, Richtung und Kommandos werden durch Stimme oder Handzeichen an den Hund weitergegeben)

Im Haus oder Wohnung:

  • Suchspiele

  • Geschicklichkeitsspiele

  • Denkspiele

  • Schnüffelteppich
  • verschiedene Tricks beibringen

Der Boxer benötigt nicht nur eine körperliche Auslastung, sondern er muss ebenfalls geistig gefordert werden. Keine Angst, das artet nicht in Arbeit aus. Es gibt ganz normale Gassi Runden im Park. Spielen mit Artgenossen auf einer Hundewiese. Der tägliche Spaziergang mit Schnüffeln und verschiedenen Eindrücken. Auch dies gehört zum Leben eines Boxers.

Dein Boxer soll kein Spitzensportler werden. Er soll ausgeglichen sein und ein glückliches Hundeleben führen. Du kannst bestimmte Aktivitäten auf die Familienmitglieder aufteilen. Wenn Du in den Biergarten gehst, nimm Deinen Hund mit. Diese fremde Situation fordert ihn geistig und Du kannst den Gehorsam testen.

Du kennst Deinen Boxer am besten. Jeder hat seinen eigenen Charakter und Vorlieben. Finde die richtige Beschäftigung, die Euch beiden Spaß macht. Vielleicht ist Dein Hund ein „Couchpotato“ und er ist nicht begeistert von sportlichen Aktivitäten. Nimm Rücksicht darauf. Jede Aktivität soll ohne Druck und mit Freude sein.

Vergiss bei all diesen Planungen nicht, dass Boxer mit Hitze und Kälte nicht gut zurechtkommen. Manche haben aufgrund der kurzen Nase Schwierigkeiten beim Atmen durch die körperlichen Leistungen.

Sportliche Aktivitäten im Sommer sollten mit dem Boxer in den frühen Morgenstunden erfolgen. Gegen Kälte oder nasskaltes Wetter kann man mit einem Hundemantel entgegenwirken. Bei Atemschwierigkeiten durch körperliche Belastung sollten die Aktivitäten dosiert werden.

Fazit

Sport und Training mit einem Deutschen Boxer machen viel Spaß. Er ist intelligent, lernt schnell und bleibt sein ganzes Leben ein Kasper. Du solltest ebenfalls Freude an der Bewegung mit ihm haben. Teilweise werden Boxer als Rettungshunde eingesetzt.

Diese langwierige Ausbildung wird durch Profis durchgeführt und würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Du willst einen verspielten, ausgeglichenen, selbständigen und gesunden Familienhund. Diese Tipps können Dir beim Training Deines Boxers helfen.

Bildnachweis:
Bild von Michaela Ludwig auf Pixabay
Bild von Eirik Raudi auf Pixabay

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