Ein Welpe ist ein spannender neuer Mitbewohner, der viel Freude ins Haus bringt. Aber wie alle Kinder sind auch Hundewelpen nicht vor Krankheiten gefeit.
Tatsächlich gibt es einige Erkrankungen, die gerade bei jungen Hunden auftreten oder diesen besonders gefährlich werden können.
Was Du in so einem Fall tun kannst und wann Du zum Tierarzt gehen solltest, erfährst Du im Folgenden.
Häufige Welpenkrankheiten
Zu den häufigsten Krankheiten, unter denen vor allem Welpen leiden, gehören Durchfall und Erbrechen. Gerade bei jungen Hunden reicht manchmal schon eine Futterumstellung aus, um zu diesen Krankheitsbildern zu führen.
Aus diesem Grund geben dir viele Züchter ein paar Tagesrationen Futter für Deinen neuen Vierbeiner mit. Aber auch wenn Du ohne diese Hilfe auskommen musst, solltest Du das Futter Deines Welpen nicht sofort umstellen. Vermische lieber das gewohnte mit dem Futter, das Du füttern möchtest. Erhöhe den Anteil des neuen Futters nach und nach.
Durchfall und Erbrechen können bei Welpen schnell zu einem Problem werden. Leidet Dein Hund an einem oder sogar beiden Symptomen, solltest Du spätestens nach 48 Stunden zum Tierarzt gehen. Dein Hund verliert dadurch sowohl Flüssigkeit als auch viele Mineralien. Bekommt er nicht schnell Hilfe, könnte er austrocknen oder Mangelerscheinungen bekommen.
Außerdem gibt es noch rassespezifische Erkrankungen, die auch bei Welpen häufiger auftreten. Dazu gehören beispielsweise Bindehautentzündungen (vor allem bei Hunden mit vorspringenden Augen wie dem Mops) oder Allergien (beispielsweise Bulldogen und der Shar Pei).
Impfungen beim Welpen
Wenn Du Deinen Welpen zu dir nach Hause holst, sollte er bereits geimpft worden sein. Hunde werden in der Regel gegen fünf verschiedene Krankheiten geimpft. Diese Krankheiten sind Staube, Leptospirose, Hepatitis contagiosa canis (HCC), Parvovirose und Tollwut. Die ersten vier sind im Alter von acht Wochen fällig. Tollwut erfolgt bei den Nachimpfungen mit zwölf sowie 16 Wochen.
Je nach Region sind auch andere Impfungen empfehlenswert. Lebst Du in einem Gebiet, das stark mit Zecken besiedelt ist, bietet sich beispielsweise auch die Impfung gegen Borreliose an. Sprich am besten mit Deinem Tierarzt, um herauszufinden, welche zusätzlichen Impfungen für Deinen Welpen nötig sind.
Mit 16 Wochen ist Dein Welpe in der Regel grundimunisiert. Das bedeutet, dass von nun an die Impfungen nur noch im Abstand von einem Jahr stattfinden müssen.
Parasiten
Parasiten werden in Ekto- und Endoparasiten unterteilt. Ektoparasiten leben auf dem Körper Deines Hundes. Endoparasiten siedeln sich im Hundekörper an.
Zu den häufigsten Ektoparasiten beim Welpen gehören Zecken und Flöhe. Würmer sind Endoparasiten, die Welpen sowie erwachsene Hunde befallen.
Zecken und Flöhe
Lästige Parasiten wie Zecken und Flöhe machen auch vor Welpen nicht Halt. Ihnen begegnest Du am besten prophylaktisch, also noch bevor es zu einem Befall kommt. Das ist empfehlenswert, da diese Parasiten nicht nur Blut saugen und dadurch starken Juckreiz verursachen. Sowohl Zecken als auch Flöhe können Krankheiten, bzw. andere Parasiten übertragen.
Zecken sind kleine Spinnentiere. Ihr Hinterleib kann sich um ein Vielfaches ausdehnen, wenn sie Blut trinken. Sie sind häufig von Borrelien befallen. Diese wiederum führen zur Borreliose, einer Krankheit, welche schmerzhafte Gelenkentzündungen auslöst.
Außerdem können Zecken noch Babesiose und Anaplasmose übertragen. Babesiose äußert sich durch Fieber, Müdigkeit und Blutarmut. Die Erreger greifen zudem innere Organe wie Leber und Nieren an. Unbehandelt führt diese Krankheit binnen weniger Tage zum Tod.
Anaplasmose führt ebenfalls zu Gelenkentzündungen. Betroffene Hunde weisen außerdem häufig neurologische Störungen auf. Diese Krankheit ist in den meisten Fällen nicht heilbar. Wenn Symptome auftreten, können diese lediglich gelindert werden.
Flöhe übertragen Wurmeier. Du erkennst Flohbefall bei Deinem Welpen daran, dass er sich sehr häufig kratzt oder beißt. Flohkot kannst Du außerdem beim Bürsten finden. Flohkot erscheint zunächst als kleine schwarze Punkte. Gibst Du sie auf ein Stück feuchtes Küchenpapier und verreibst diese Punkte, werden sie jedoch rot.
Starker Flohbefall kann bei Welpen außerdem zu Blutarmut, vermehrter Müdigkeit und Verdauungsbeschwerden führen.
Medikamente gegen Flöhe und Zecken gibt es beispielsweise als Spot on. Du gibst eine kleine Pipette des Medikaments auf den Nacken Deines Welpen. Von dort verbreitet der Wirkstoff sich auf seiner ganzen Haut. Wichtig zu wissen ist, dass solche Spot ons nicht verhindern, dass Zecken zubeißen. Sie töten die Zecke jedoch ab, bevor sie Blut trinken kann. Erst dann wäre sie in der Lage, Krankheiten zu übertragen.
Wenn Du also eine kleine, tote Zecke an Deinem Welpen findest, funktioniert das Medikament genauso, wie es funktionieren soll.
Würmer
Würmer leben im Darm Deines Hundes. Dort beißen sie sich in der Darmschleimhaut fest und ernähren sich von seinem Blut und dem, was Dein Hund frisst. Das bedeutet, dass sie Deinem Welpen wichtige Nährstoffe entziehen. Ein solcher Mangel kann gerade bei Welpen schnell zu Problemen führen. Wachstumsstörungen können die Folge sein. Auch aus diesem Grund ist ein altersgerechtes Futter für Welpen so wichtig.
Würmern kannst Du nicht vorbeugen. Dein Welpe hat sich höchstwahrscheinlich bereits im Mutterleib oder spätestens über die Muttermilch zum ersten Mal mit Würmern infiziert. Da Wurmeier über den Kot anderer Tiere sowie über Flöhe verbreitet werden, kann sich ein Hund sehr schnell bei einem bloßen Spaziergang oder dem Kontakt mit einem anderen Hund infizieren.
Daher ist es besonders wichtig, dass Du Deinen Hund regelmäßig entwurmst. So sorgst Du dafür, dass der bestehende Wurmbefall beseitigt wird.
Bei Welpen erfolgt die Entwurmung häufig über eine Paste. Diese gibst du, dem Gewicht Deines Welpen entsprechend dosiert, alle zwei Wochen. Wenn Dein Welpe bei dir einzieht, ist er in der Regel bereits mehrfach entwurmt. Eine Entwurmung hält jedoch, wie gesagt, nicht vor. Das bedeutet, dass er sich bereits einen Tag später erneut infiziert haben könnte. Gerade bei Welpen passiert das oft, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass Spulwürmer auch auf den Menschen übertragbar sind. Das kommt nur sehr selten vor. Um sich zu infizieren, ist ein direkter Kontakt mit dem Kot des Hundes und anschließend die orale Aufnahme der Wurmeier nötig. Gerade bei Kleinkindern, die ständig die Finger in den Mund stecken, kann das aber vorkommen.
Erbkrankheiten
Viele Rassen neigen zu Erbkrankheiten. Erwähnenswert wäre beispielsweise die Hüftdysplasie beim Labrador oder Deutschen Schäferhund, welche mit Schmerzen und Arthrose verbunden ist. Hunderassen mit extrem kurzen Schnauzen (Boxer, Mops, Bulldoggen,…) neigen zum brachyzephalen Atemwegssyndrom, bei dem es zu Atemnot oder Überhitzung im Sommer kommen kann. Auch zu Krebs neigen manche Rassen mehr als andere.
Seriöse Züchter achten auf diese bekannten Probleme und züchten nicht mit erkrankten Tieren. Als Beweis führen sie Zertifikate, die die Gesundheit der Elterntiere garantieren, auf. Diese verhindern nicht zu 100 %, dass Dein Welpe an einer rassetypischen Krankheit erkrankt, verringern aber das Risiko.
Allgemeine Hinweise
Um bei leichten Problemen nicht jedes Mal sofort zum Tierarzt fahren zu müssen, solltest Du dir eine Haustierapotheke zulegen. Befrage am besten Deinen Tierarzt, mit welchen Medikamenten Du sie befüllen solltest. Empfehlenswert ist, dass sich Antiparasitenmittel, etwas gegen Durchfall sowie Augen- und Ohrentropfen darin befinden. Zusätzlich benötigst Du ein Desinfektionsspray und einige Bandagen, um kleinere Verletzungen selbst behandeln zu können. Auch eine Zeckenzange oder -karte sollte nicht fehlen.
Beachte dabei, dass nicht alle Medikamente, die für den Menschen geeignet sind, auch auf den Hund anwendbar sind. Kaufe die Medikamente daher nur bei Deinem Tierarzt oder in Absprache mit ihm in der Apotheke.
Diese Haustierapotheke ersetzt natürlich keinen Tierarztbesuch. Bei größeren Verletzungen solltest Du Deinen Welpen immer untersuchen lassen. Auch bei Fieber, Durchfall oder Erbrechen, das länger als 48 Stunden anhält, empfiehlt es sich, einen Experten zurate zu ziehen. Verändert sich das Verhalten Deines Hundes plötzlich, ist er sehr müde oder kaum ansprechbar ebenfalls. Es ist immer besser, einmal zu viel im Wartezimmer gesessen zu haben.
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