Größe | 22 bis 24 Zentimeter |
Gewicht | 2 bis 3 Kilogramm |
Fell-Varietäten | mittellang bis langhaarig, glatt, fein, glänzend, keine Unterwolle |
Fellfarbe | bläuliche bis stahlblaue Farbgebung, am Kopf und Brustbereich unterschiedliche Braun- bis Bronzefärbungen |
Häufige Krankheiten | Bronchitis, Atemprobleme, Augenerkrankungen (Grauer Star), Gelenkbeschwerden, Wachstumsstörungen, Nierenerkrankungen |
Lebenserwartung | 10 bis 15 Jahre |
FCI-Gruppe 3: FCI-Sektion 4: |
Terrier Zwerg-Terrier (Ohne Arbeitsprüfung) |
Herkunft und Rassengeschichte
Bereits mit der Industrialisierung Englands zu Beginn des 18. Jahrhunderts zog es viele Arbeiter aus den unterschiedlichsten Gebieten Schottlands und Englands in die Städte und hauptsächlich in die Grafschaft Yorkshire. Somit steht dieser Ort auch als Namensgeber und Ursprung dieser Rasse.
Während dieser Zeit brachten die Arbeiter auch ihre eigenen Hunde mit, bei denen es sich größtenteils um Rassen der Terrierklassen wie Sky Terrier, Waterside, Clydesdale oder Paisley Manchester handelte. Die ärmste Bevölkerungsschicht war allerdings auf kleine, kompakte Vierbeiner angewiesen, die eine eher anspruchslose Haltung erforderten und zudem Ratten, Kaninchen und Mäuse fernhielten. Eben ein flinker und mutiger kleiner Jagdhund!
Große Hunderassen hatten kaum Chancen. Die Menschen hegten Zweifel, dass Wilderer die Tiere für sich nutzten und sie abrichteten. Andererseits konnten die Einwohner die Tiere kaum ernähren, da sie doch oftmals selbst an Hunger litten.
Nach mehreren Zuchtversuchen „krönten“ schließlich die Weber ihren ersten Yorkie. Sie kreuzten den Dandie Dinmont Terrier, Skye Terrier und den Manchester Terrier miteinander. Ebenso spielte der Malteser eine wichtige Rolle.
Dieser vererbte die längere Fellvariante mit dem dezenten Glanz. Damals zeigte sich der Yorkshire Terrier noch mit einer Größe von ungefähr 40 Zentimetern und erreichte ein Gewicht von fast sechs Kilogramm. Das entspricht exakt der doppelten Masse unseres heutigen Yorkshires.
Ein wichtiger und berühmter Vertreter der Hunderasse war Huddersfield Ben. Geboren im Jahre 1865 repräsentiert er den Idealtyp dieser Fellnase und gilt als dessen Stammvater. Neben erfolgreichen Teilnahmen auf verschiedenen Ausstellungen sorgte er auch für zahlreiche Nachkommen, die sein typisches Erscheinungsbild festigten. Traurigerweise kam er bereits im Alter von sechs Jahren durch einen tragischen Unfall ums Leben.
Überlieferungen zufolge nutzen die Weber das lange, glänzende Fell des Hundes zum Abwischen der ölbeschmierten Hände. Ob es möglicherweise tatsächlich zu derartigen Wischaktionen kam, sei dahingestellt. Wenn doch, dann befand sich die Fellnase sicherlich zufällig und somit griffbereit in der Nähe. Wer jedoch das Temperament dieses Energiebündels kennt, braucht hierfür sicherlich viel Fantasie!
Seine offizielle Anerkennung erfolgte 1886 durch den Kennel Club. Vertreter dieser Vierbeiner galten zunächst nur bei den Briten als Lieblinge. Anfang der 70er Jahre gab es auch außerhalb des nordeuropäischen Landes eine große Nachfrage auf die niedliche Zwerghunderasse.
Verhalten und Wesen
Obgleich der minimalen Größe zeigt das Kerlchen einen unerschrockenen Charakter. Diese Eigenschaft ist in erster Linie seinem ursprünglichen Leben geschuldet.
Der Yorkshire Terrier wurde damals weder verwöhnt noch als Schoßhund behandelt, sondern musste größtenteils für sich selbst sorgen. Dabei zählte für ihn hauptsächlich, jede mögliche Beute mit List und vor allem Geschick aus dem Versteck zu locken. Bereits die Überwältigung einer wehrhaften und bissfreudigen Ratte erforderte großen Mut.
Heute bleibt der kleine Kerl glücklicherweise von derartigen Kämpfen verschont. Auch das Futter bekommt der süße Fratz nur von seinem Menschen. Dennoch sind Jagdtrieb und die sich daraus resultierenden Charaktereigenschaften fest in ihm verwurzelt. Diese Verwaltensweise spiegelt sich auch bei Gefahren wider.
Sobald der Hund nämlich eine Bedrohung wittert, „kämpft“ er wie ein Löwe und verscheucht nicht selten so manch großen Vierbeiner. Sicherlich blickt hier auch seine Verwandtschaft zum Skye Terrier hervor, die ihn mitunter als etwas eigenwillig wirken lässt.
Letztendlich folgt der aufgeweckte Vierbeiner nur seinem Instinkt und beobachtet akribisch seine Umgebung. Er verkündet zwar lautstark jede für ihn abweichende Kleinigkeit. Aber keine Angst! Ein Kläffer ist er keineswegs!
Haltung und Pflege
Beste Voraussetzung für die Haltung eines Yorkshire Terriers ist zweifelsfrei ein Haus mit großem Garten zum Toben. Das ist allerdings nicht jedem vergönnt. Dank der geringen Größe kannst Du Deinen Liebling auch in einer kleinen Wohnung halten.
Um rechtliche Konsequenzen oder Ärger zu vermeiden, solltest Du bei einer Mietwohnung noch vor Einzug des Hundes das Einverständnis des Vermieters einholen sowie auch andere Hausbewohner über den geplanten Neuerwerb informieren.
Ein Yorkie benötigt viel Auslauf. Eine kleine Stadtwohnung bedeutet aber keinesfalls, dass sich ebenso sein Bewegungsbedarf minimiert. Das Gegenteil ist der Fall! Soll sich das Energiebündel in einer Etagenwohnung rundum geborgen fühlen, dann musst Du unbedingt für ausreichend Auslauf sorgen, die seinem Jagdtrieb entspricht. Als Minimum zählen tägliche Gassigänge von mindestens einer Stunde.
Für diesen Zweck kannst Du die Spaziergänge auch über den Tag verteilen, sodass nach Möglichkeit die Runden um die Wohnblöcke oder durch den Park durchschnittlich diese Zeitspanne umfassen.
Ob Wind, Regen oder Schnee – der Yorkie möchte einfach raus in die Natur! An dieser Stelle braucht meist das Herrchen mehr Mut. Lediglich bei starker Hitze im Sommer schränkt der kleine Kerl freiwillig seine Bewegungen ein und fordert Ruhepausen im Schatten.
Sollte Dein Vierbeiner noch mehr Power benötigen, ist dem auch nichts entgegenzusetzen. Viel Spaß findet der Wusel auch am Hundesport wie beispielsweise Dogdancing oder Clickertraining.
Fellnasen dieser Rasse sind sehr verspielt und obendrein auch zu jedem Schabernack bereit. Verständlich, dass sich an dieser Stelle besonders Kind und Hund bestens ergänzen!
Besondere Vorsicht ist bei Familien mit Kleinkindern gegeben. Aufgrund seiner oftmals rebellischen Art sollten sich Kinder bereits im schulfähigen Alter befinden und ein gewisses Grundverständnis im alltäglichen Umgang mit dem Vierbeiner besitzen. Ansonsten ist der fidele Racker ein treuer und anpassungsfähiger Familienhund.
Im Vergleich zu kurzhaarigen Hunderasse erfordert die Pflege des seidigen und langen Yorkiefells einen deutlich intensiveren Aufwand. Um einer Verfilzung entgegenzuwirken, sind tägliches Bürsten und Kämmen unerlässlich. Seine intensive Stöberlust führt oftmals auch zu stärkerer Verschmutzung. Hier hilft deshalb ein gelegentliches Bad mit speziellem Hundeshampoo aus dem Fachhandel. Ist das Fell zu lang, sorgt der Hundefriseur für den optimalen Grundschnitt.
Ebenso ist das oftmals belächelte Schleifchen im Haar durchaus begründet. Als idealer Schutz der Augen hält es sozusagen die „lange Wolle fern“, die dem kleinen Fratz sonst die Sicht verdeckt.
Obgleich des Haarvolumens kennt der Vierbeiner keinen jahreszeitlichen Fellwechsel. Er ist somit auch für Allergiker bestens geeignet!
Neben dem täglichen Bürsten steht die Ohrenpflege an. Hierbei solltest Du mit einem feuchten Tuch den äußeren und den sichtbaren Ohrmuschelbereich auswischen. Nur im Notfall kannst Du mit einem in Öl getauchten Wattestäbchen vorsichtig weitere Schmutzpartikel entfernen. Achtung! Keinen Ohrenschmalz oder Fremdkörper in den Gehörgang drücken!
Für die Krallenpflege hilft oftmals eine Nagelfeile zum Abraspeln. Sind die Krallen jedoch zu lang geworden, müssen diese mittels Krallenzange gekürzt werden. Letztgenannte Vorgehensweise ist dem Vierbeiner allerdings sehr viel unangenehmer!
Achte bitte auch auf die Pfotenpflege! Zwischen den Ballen befinden sich Haare, die im Winter Eisklümpchen bilden können und somit für erhebliche Schmerzen beim Laufen sorgen. Diese musst Du behutsam herausschneiden. Im Sommer braucht es nur einen Haarschnitt um die Pfoten herum. Während dieser Jahreszeit bieten die Ballenhaare nämlich ausreichend Schutz gegen heiße Böden.
Ungefähr alle zwei Wochen sollte eine gründliche Reinigung der Zähne erfolgen. Mit einem Wimpernbürstchen oder einer Babyzahnbürste sowie speziellen Pasten kannst Du das Gebiss vorsichtig reinigen. Im Handel gibt es Hundepasten in leckeren Geschmacksrichtungen. Gegen die oftmals bei kleinen Hunderassen auftretende Zahnsteinbildung helfen gleichfalls Dentalsnacks oder Kauspielzeug.
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