Größe | 15 bis 23 Zentimeter gelten als ideal |
Gewicht | 0,5 bis 3 Kilogramm sind toleriert |
Fell-Varietäten | kurzhaarig, langhaarig |
Fellfarbe | alle Farben, Schattierungen und Kombinationen mit Ausnahme von Merle |
Körperbau | klein und kompakt |
Häufige Krankheiten | Patellaluxation, Unterzuckerung, Augenentzündung, Zahnstein |
Lebenserwartung | 13 bis 15 Jahre |
Geschichte der Rasse
Der Chihuahua ist nicht nur „die kleinste Hunderasse der Welt“, er zählt auch zu den ältesten bekannten Rassen. Selten gibt es eine Hunderasse, deren Herkunft so rätselhaft ist. Dieser Umstand begünstigte die Entstehung von einigen Legenden.
Die bekannteste und auch wahrscheinlichste Herkunftsgeschichte geht davon aus, dass die Techichis die Vorfahren der Chihuahuas waren. Diese galten als die heiligen Hunde der Tolteken und wurden von dem voraztekischen Stamm als Haustiere gehalten. Zu verschiedenen religiösen Anlässen wurden die Tiere geopfert. Ob es sich bei den Opfertieren tatsächlich um Hunde gehandelt hat, konnte nie eindeutig bewiesen werden.
Auf jeden Fall ist eine Zurückverfolgung bis in das siebente bis neunte Jahrhundert vor Christus möglich. Die Azteken übernahmen in weiterer Folge das Toltekenreich und die Haltung der Hunde. Diese nahmen an, dass die großäugigen Hunde ihrem verstorbenen Besitzer dabei behilflich sind, ihn in das Paradies zu führen. Davor mussten die Toten in der Unterwelt neun Todesflüsse überwinden.
Während es dem Hund zu Lebzeiten seines Halters an nichts fehlte, so wurde er nach dem Tod seines Herren mit den sterblichen Überresten und dessen Hab und Gut verbrannt.
Eine neuere Ursprungstheorie, welche auf der Grundlage von langjährigen Forschungen entwickelt wurde, geht davon aus, dass die Hunderasse etwa 700 Jahre vor Christus ihren Weg von Ägypten nach Malta gefunden hat. Ein besonderes Merkmal der Schädelknochen des Chihuahuas, fand sich auch bei den Überresten einer kleinen Hunderasse, welche auch in ägyptischen Gräbern aufgefunden wurde.
Deren Fontanelle gleicht der des Chihuahuas. Zudem besitzt diese keine andere Hunderasse. In der Sixtinischen Kapelle findet sich ein Fresko eines Kurzhaar-Chihuahuas, der im Jahr 1482 von Botticelli abgebildet wurde. Das war 10 Jahre vor der Entdeckung Amerikas. Zu Anfang waren die Hunde für England uninteressant. Die ersten Exemplare, die um 1570 auf der Insel ankamen, verstarben meist sehr früh.
Das englische Klima war den Chihuahuas zu rau. Als im Jahr 1960 einige der Hunde nach England kamen, wurden diese vom Englischen Kennel Club ohne Weiteres registriert. Nach Amerika gelangten die Tiere schon einige Jahre zuvor.
Sie wurden den mexikanischen Indianern als Souvenir abgekauft und danach in die USA importiert. Im Jahr 1904 erfolgte ihre Registrierung und 1923 entstand der erste Rassestandard. Der Langhaar-Chihuahua dürfte erst danach in Amerika gezüchtet worden sein. Davor gab es nur Erwähnungen der kurzhaarigen Varietät.
Verhalten und Wesen
Der kleine Hund besitzt ein ausgesprochen großes Ego, welches des Öfteren im Widerspruch zu seiner Körpergröße steht. Zum einem neigt der Chihuahua zur Selbstüberschätzung, zum anderen sollte das intelligente Energiebündel auch nicht unterschätzt werden.
Gerade Kurzhaar-Chihuahuas versuchen gegenüber größeren Hunden, die Position eines Anführers zu übernehmen. Die langhaarige Varietät ist in dieser Hinsicht umgänglicher. Der Hund liebt es, die Aufmerksamkeit seines Besitzers auf sich zu ziehen.
Wenn das Bellen nichts nutzt, kann er mitunter auch eine Verletzung vortäuschen. Zeitweise ist der Chihuahua durch diese Fixierung auf fremde Personen und kleine Kindern neidisch.
Einerseits mögen es die kleinen Vierbeiner, wenn sie verwöhnt werden. Andererseits lieben sie ihre Selbstständigkeit. Der Hund freut sich über gemeinsame Ausflüge und Beschäftigungen. In den USA wird der Chihuahua auch gerne als Therapiehund eingesetzt.
Denn die Tiere sind nicht nur intelligent, sie besitzen auch ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen. Der Hund würde sich selbst in Gefahr begeben, um seinen Besitzer zu verteidigen. Grundsätzlich besitzen Chihuahuas ein offenes Wesen. Das bedeutet, dass sie Hunden wie Menschen gegenüber aufgeschlossen sind.
Haltung und Pflege
Um den Chihuahua artgerecht und gesund zu versorgen, braucht es unter anderem eine auf ihn abgestimmte, hochwertige Nahrung, ausreichend Beschäftigung und eine regelmäßige Pflege. An seine Fellpflege sollte das Tier von klein auf gewöhnt werden. Um ihn dabei zu unterstützen, sollte das Kämmen und Bürsten zu einer bestimmten Zeit am gleichen Ort stattfinden.
Mit einer weichen Babybürste kann das zarte Fell am besten gebürstet werden. Die Kontrolle der Ohren und Augen sollte ebenfalls in das wöchentliche Pflegeritual übernommen werden. So lassen sich rechtzeitig Erkrankungen erkennen und behandeln. Zahnpflege Kauprodukte reichen oft nicht aus, um seine Zähne längerfristig vom lästigen Zahnstein zu befreien.
Besonders beim Chihuahua empfiehlt sich zusätzlich die Angewöhnung des Zähneputzens. Das Üben mögen sie zwar nicht gerne, aber auf Dauer kann es die eine oder andere professionelle Zahnreinigung durch einen Tierarzt ersparen. Im Handel gibt es eine Vielzahl an Artikeln für die Zahnpflege bei Hunden. Letztendlich hängt es davon ab, ob der Chihuahua das Produkt halbwegs akzeptiert.
In der kalten Jahreszeit frieren nicht nur Menschen. Auch Hunde, die ein kurzes Fell haben oder wenig Unterwolle besitzen, können Probleme mit Nässe und Kälte haben. Zu diesen zählt auch der Chihuahua. Gerade der kurzhaarigen Varietät wird schneller kalt. In diesem Fall schützt man sie am besten mit einem Hundemantel, welcher auch ihren Bauch schön warm hält.
Der kleine Hund kann sowohl in der Stadt, als auch am Land gehalten werden. In einer Hundehandtasche sollten er nur dann untergebracht werden, wenn man ihn vor stehenden und bewegenden Menschenmassen beschützen möchte.
Seine Zierlichkeit erfordert in gewissen Situationen etwas Feingefühl. Babys und Kleinkinder können dem Chihuahua schnell zu laut sein und zu grob werden. Vor allen Dingen haben diese die Aufmerksamkeit, welche der Hund gerne selbst auf sich lenken möchte. Kinder ab einem Alter von 6 Jahren werden hingegen schon weniger als Rivalen betrachtet.
Ein passendes Brustgeschirr sollte dem Halsband vorgezogen werden. Das minimiert das Risiko für Verletzungen im Hals- und Kopfbereich.
Jedoch hat er dieselben Bedürfnisse und Verhaltensweisen wie andere Hunde. Die aktive Beschäftigung und das Herumspielen mit seinem Besitzer macht den Hund glücklich, denn er ist sehr auf seine Menschen bezogen. Sein Hundebesitzer sollte dem Energiebündel nicht nur ausreichend Auslauf ermöglichen. Aufgrund seiner Lernwilligkeit braucht der Hund auch geistige Forderung.
Dazu eignen sich unter anderem Hundesportarten wie das Agility Training, welches mit Intelligenzspielen und Tricks ergänzt werden kann. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Hürden auf die Körpergröße des Hundes angepasst werden müssen.
Mit dem Obedience Training kann der Halter auch den Eigensinn des Chihuahuas spielerisch in den Griff bekommen. Zudem kann es ihm auch Spaß machen, gemeinsam mit seinem Menschen Dog Dancing auszuprobieren.
Bildnachweis:
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