Pudel-Rassebeschreibung
Größe Rüde 24 – 60 cm, Hündin 18 – 55 cm, je nach Art
Gewicht 3 – 27 kg, je nach Art
Fell-Varietäten weich, dicht, fein gelockt. Stetiges Wachstum
Fellfarbe weiß, silbergrau, apricot, red, braun oder schwarz
Häufige Krankheiten Partella-Luxation, Hüftgelenksdysplasie sowie prcd-PRA (Augenerkrankung)
Lebenserwartung 12 – 15 Jahre
FCI Gruppe: 9 Gesellschafts- und Begleithunde Sektion 2: Pudel, ohne Arbeitsprüfung

Geschichte der Rasse Pudel

Die Rasse des Pudels ist schon sehr alt, die Herkunft aber leider nicht genau geklärt. Seine Vorfahren lebten wahrscheinlich bereits im alten Rom und Persien.

Am Ende des deutschen Mittelalters findet man schließlich die ersten Darstellungen der Hunde in der deutschen Kunst, zum Beispiel bei Albrecht Dürer um 1500 herum.

Der Pudel war in den kommenden Jahrhunderten in Deutschland und noch mehr in Frankreich sehr beliebt, wurde viel gezüchtet und breitete sich auch in andere europäische Länder aus. Schließlich gelangte er gar bis nach Russland.

Ursprünglich war er ein Jagdhund für die Entenjagd, daher kommt auch sein Name. Pudel kommt vom deutschen Wort puddeln, was so viel wie planschen bedeutet. Die Wortherkunft von Pudel, was Pfütze bedeutete, ist aber genauso plausibel.

Auch in Frankreich deutet der Name der Hunde ganz klar auf ihre ursprüngliche Verwendung hin. Dort heißt er Caniche, was sich von dem Wort Cane für Ente ableitet.

Daher erklärt sich auch die ganz große Liebe des Pudels zum Wasser und zum Apportieren.

Durch ihre Klugheit lernten die Pudel sehr schnell und waren deshalb schließlich auch sehr beliebt in den vielen damals herumfahrenden Zirkussen und Shows. Schnell wurden die niedlichen, gelehrigen und plötzlich berühmten Hunde dann auch zum Schoßhund betuchter Damen und begannen ihren großen Siegeszug als Familienhunde.

Der ursprüngliche Pudel entsprach, wenn man sich die Abbildungen in alter Kunst und auch Büchern ansieht, dem Kleinpudel. Die anderen drei Größen wurden erst viel später herausgezüchtet.

1904 schließlich wurde ein Zuchtbuch eröffnet, das es heute noch gibt, und man einigte sich im Zuge dessen schließlich auf Frankreich als Herkunftsland.

Mittlerweile gibt es die Pudel natürlich weltweit und sie erfreuen sich großer Beliebtheit, vor allem in den USA und Deutschland. Ihren Höhepunkt hatte die Rasse in den 1950er und 1960er-Jahren, wo sie auch bei vielen Berühmtheiten wohnten.

Die Rasse umfasst inzwischen vier anerkannte und voneinander abgegrenzte Größen mit eigenen Bezeichnungen. Angefangen bei den kleinen Toypudeln über den Zweigpudel und den Kleinpudel zum Großpudel, der auch Königspudel genannt wird.

Verhalten und Wesen

Alle Pudel, egal welcher Größe, sind absolut gutmütige Hunde, die sowohl Artgenossen als auch anderen Haustieren zurückhaltend und freundlich gegenübertreten. Menschen gegenüber sind sie sehr aufgeschlossen und liebenswürdig, was sie zu perfekten Begleitern macht, die überall willkommen sind. Du musst auch keine Sorge haben, wenn Du Besuch bekommst, er wird sich mit Deinem Pudel sicher großartig verstehen.

Sie sind sehr ausgeglichen und menschenbezogen, allerdings auch stolze Persönlichkeiten, die gerne im Mittelpunkt stehen. Sie bleiben deshalb oft lieber Einzelhund, obgleich sie sich mit anderen Hunden gut verstehen.

Pudel-Charakter

Pudel sind sehr intelligent und lernwillig, sie spielen gerne und lieben es, zu apportieren. Einen starken Jagdtrieb haben sie nicht mehr, weshalb sie leicht zu führen sind, nur die Lust am Apportieren ist geblieben.

Beschäftigst Du Dich zu wenig oder erziehst Deinen Hund nicht konsequent und liebevoll genug, so kann die Intelligenz auch schon einmal zum Problem werden, weil Dein Hund sich dann Beschäftigungen ausdenkt, die vielleicht nicht so sehr in Deinem Sinne sind. Ein gut erzogener Pudel hingegen ist sehr sanftmütig und geduldig.

Er ist der perfekte Familienhund, da er sehr stressresistent ist und gerne spielt und Kunststücke lernt. Er kann sich sehr viele Kommandos merken und versteht sehr schnell, sodass Kinder an ihm viel Freude haben.

Gehst Du dann auch noch mit ihm regelmäßig schwimmen, ist die Welt für den sehr wasserliebenden Hund perfekt. Er liebt es, durchs Wasser zu waten und wenn er Dir dann noch Bälle oder Stöckchen bringen darf, ist er glücklich.

Haltung und Pflege

Der Pudel kann auch in einer Stadtwohnung gehalten werden, wenn er regelmäßige Bewegung und Auslastung hat. Aber natürlich freut er sich auch über ein Haus mit einem Garten.

Da Pudel sehr intelligent und lernwillig sind, solltest Du sie auch fordern und geistig auslasten. Zuerst einmal mit einer konsequenten und guten Erziehung, die auch ein Pudel benötigt. Sie sind aber sehr leicht zu erziehen, wollen sie doch ihren Menschen gefallen und lieben es, Neues zu lernen.

Sie sind aus diesem Grund auch sehr gute Anfängerhunde.

Allerdings solltest Du als Ersthundebesitzer eine Hundeschule besuchen mit Deinem Hund. Hier findest Du zum einen Gleichgesinnte und zum anderen kann Dein Welpe in der Spielstunde gut sozialisiert werden.

Später findest Du in den Gruppenstunden Hilfe beim sinnvollen Üben von Alltagssituationen und kannst Dich auch außerhalb der Hundeschule mit anderen Hundebesitzern verabreden zu gemeinsamen Spaziergängen. Auch findest Du hier, sofern Du das möchtest, die Möglichkeit, Deinen Pudel mittels Hundesport auszulasten, was ihm sicher gut gefallen wird.

Senioren werden ebenfalls viel Freude mit ihm haben, ist er doch sehr liebevoll und ruhig. Er braucht zwar regelmäßige Bewegung, aber ein ruhiger Spaziergang reicht dem Pudel, wenn auch zusätzlich mit ihm gespielt wird.

Die eleganten Pudel benötigen allerdings sehr viel Pflege, das musst Du einplanen, wenn Du Dein Leben mit einem teilen möchtest.

Sie gehören zu den Langhaarhunden, jedoch wächst ihr Fell ständig und muss deshalb regelmäßig geschoren werden. Die Hunde haaren nicht. Das krause, dichte Haar ist deshalb auch für manche Allergiker geeignet, die andere Hunde nicht bei sich haben können.

Zum Hundefriseur muss Dein Pudel ca. alle sechs bis acht Wochen, wie modisch oder praktisch die Frisur ausfällt, entscheidest Du. Du musst keine Frisur wählen mit Puscheln und Pompons, Du kannst Deinem Pudel auch einfach eine praktische und ganz natürliche Kurzhaarfrisur schneiden lassen.

Zwischen den Friseurterminen solltest Du Deinen Hund mehrmals die Woche brüsten, damit das dichte Fell nicht verfilzt. Dies übst Du am besten schon vom Welpenalter an, damit es ein normales Ritual ist, das Deinen Hund nicht stresst. Natürlich musst Du auch darauf achten, ihm nicht wehzutun, denn das sehr dichte Fell kann auch schnell einmal ziepen, da ein Kamm nur schwer hindurch kommt.

Bei der regelmäßigen Fellpflege bietet es sich an, immer auch die Augen, Ohren, Zähne und Krallen zu kontrollieren. Die Augen liegen sehr tief beim Pudel, gerade bei den Kleineren, weshalb sie gerne verkleben und gesäubert werden sollten, bevor sie gereizt werden und sich entzünden.

Die Ohren solltest Du auch kontrollieren auf übermäßigen Ohrenschmalz oder Dreck, der sich in den Hängeohren der Hunde häufiger ansammelt.

Die Krallen sollten wie bei allen Hunden nicht zu lang werden, daher musst Du vor allem, wenn Dein Pudel nicht viel auf hartem Boden wie Asphalt oder Beton läuft, diese kontrollieren und schneiden (lassen). Sie verursachen sonst Schmerzen, wenn sie einwachsen oder zu starken Druck bekommen vom Boden.

Die Zähne solltest Du regelmäßig auf Zahnstein kontrollieren und diesen sonst vom Tierarzt entfernen lassen, bevor Entzündungen entstehen.

Bildnachweis:
Bild von Harvey Chan auf Pixabay
Bild von Steve Adcock auf Pixabay

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