Ein Hundebaby ist für viele Menschen das niedlichste, was es auf der Welt überhaupt gibt. Jedoch überstürzen viele den Erwerb eines solchen Tieres und wissen nicht, wie richtig mit ihm umzugehen ist und was es bei der Entwicklung alles zu beachten gilt.
Dabei sind die Tiere uns Menschen ähnlicher, als wir denken. Wie wir Menschen auch, durchlaufen Hundewelpen auch im Laufe ihrer Entwicklung mehrere Stadien, die sie zu dem machen, was sie am Ende sind.
Je nach Rasse werden die Hunde schnell oder langsam erwachsen. Welche Perioden der Entwicklung die kleinen Fellknäule nun wirklich durch machen und was es dabei für uns Menschen zu beachten gilt, um den Tieren möglichst das Beste zu geben, erfährst Du im Folgenden.
Die Geburt eines Hundewelpen
Wie bei uns Menschen auch, kommen die kleinen Welpen hilflos auf die Welt und sind sehr stark auf ihre Mutter angewiesen. Wenn ein Welpe zu schnell oder für eine längere Zeit von der Mutter und seinen Geschwistern getrennt wird, kann er rasch an Unterkühlung sterben, da die Hundebabys noch nicht von alleine ihre Körpertemperatur regeln können.
Auch können sie nicht von alleine Kot und Urin absetzen und werden blind, taub und zahnlos auf die Welt gebracht. Es ist daher äußerst wichtig, darauf Acht zu geben, dass die kleinen Tiere unbedingt zu Beginn bei ihrer Mutter und ihren Geschwistern bleiben.
Neonatale Phase (1.-2. Lebenswoche)
Fressen und schlafen ist hier die Devise. Wie wir Menschen auch, schlafen die kleinen Hundewelpen, zu Beginn ihres Lebens, die meiste Zeit. Die restliche Zeit wird dazu genutzt, um sich zu ernähren, um schnell an Größe und Gewicht zuzulegen.
Ein Welpe verdoppelt in der ersten Lebenswoche sein Geburtsgewicht. Dadurch, dass die Tiere direkt mit einem Geruchssinn auf die Welt kommen, ist es ihnen möglich auch mit geschlossenen Augen die Futterquelle zu finden. Auch müssen die kleinen Tiere erst einmal ihre Muskeln aufbauen. Daher ist es ihnen nicht möglich gleich von Beginn an auf ihren Pfoten zu stehen und sich fortzubewegen.
Übergangsphase (2.-4. Lebenswoche)
Auch in der zweiten Woche besteht die Hauptaufgabe der kleinen Tiere hauptsächlich aus fressen und schlafen, doch auch beginnen hier die ersten Stehversuche und meist lernen sie dann, ab dem 21. Tag ihrer Lebenszeit, das Laufen.
Weiterhin öffnen sich in der zweiten Woche ihre Augen und ihre Ohren, womit sie dann zum ersten Mal ihre Mutter und ihre Geschwister direkt wahrnehmen können. Mit dem Beginn der dritten Woche, beginnen die kleinen Tierchen bereits das Spielen mit ihren Geschwistern und lernen damit die Grundlagen des Hundeverhaltens.
Auch durchdringen die Zähnchen schon allmählich die Zahnfleischdecke und sind bereits in der 5. oder 6. Lebenswoche fast vollständig vorhanden. Die Hündin beginnt ab diesem Zeitpunkt, den Welpen schon kleine Brocken fester Nahrung zu geben.
Sozialisationsphase (4.-12. Lebenswoche)
In der vierten Woche werden die Welpen von der Muttermilch entwöhnt und auch beginnt hier ihr Sozialverhalten. Zwischen der 6. und 8. Lebenswoche, sind die Hunde auf dem Hochpunkt ihrer Sensitivität und erkennen und akzeptieren in dieser Phase neue Familienmitglieder am besten.
Auch gilt hier zu beachten, dass der Hund Kontakt mit anderen Welpen in dieser Zeit hat, neue Geräusche auf ihn einwirken und er natürlich mit Menschen konfrontiert wird, um sich an diese zu gewöhnen.
Diese Phase ist also mit Abstand die wichtigste Phase der Hunde, um sich an die Umwelt und Außenwelt anzupassen. In der 8. Woche durchleben Welpen eine Phase der Angst. Sorgsamen und vorsichtiges Handeln der Hundebesitzer ist hier oberstes Gebot, um dauerhafte Schäden der Welpen zu vermeiden. Auch dürfen die Welpen, ab dieser Woche, von ihren Müttern getrennt werden und in ein neues zu Hause ziehen.
Rangordnungsphase (13.-16. Lebenswoche)
Klare Regeln und das Setzen von Grenzen ist hier besonders wichtig. Der Hund wird in dieser Phase testen, wie weit er gehen kann. Umso wichtiger ist es, ihm jetzt zu zeigen, wer der Herr im Haus ist, um die Kontrolle über das Tier zu haben.
Rudelordnungsphase (5./6. Monat)
In dieser Phase muss sich fest setzen, dass der Hund das unterste Rangglied im „Familienrudel“ ist. Auch wird sich das Tier dem Herrchen anschließen, von dem er denkt, dass er der beste Rudelführer der Familie ist.
Pubertätsphase (7.-12. Lebensmonat)
Das klingt zunächst seltsam, aber auch Hunde durchlaufen in ihrer Entwicklung eine Phase der Pubertät. Auch spiegelt sich die Phase sehr ähnlich ab, wie wir Menschen sie kennen. Trotz, Beißen und Läufigkeit.
In dieser Phase beginnen die Rüden das erste Mal ihr Bein zu heben und die Damen werden das erste Mal Läufig. Weiterhin ist hier Konsequenz vom Hundehalter angesagt. Die Hunde scheinen alles, was sie bisher gelernt haben, zu vergessen und schalten auf Durchzug.
Aufgeben und quer stellen ist hier definitiv keine gute Lösung. Gerade jetzt braucht der Hund jemanden in seiner Gegend, der ihm zeigt, wo es lang geht und wie er sich richtig verhalten soll. Ein liebevoller, klarer und deutlicher Umgang mit dem Tier hilft hier, um diese schwierige Phase zu überstehen.
Reifungsphase (12.-18. Lebensmonat)
In dieser Phase erhält der Hund seine physische und psychische Ausreifung. Hier zeigt sich, was der Hund im Laufe seiner Entwicklung alles gelernt und beibehalten hat.
Positive und negative Erfahrungen bestimmen nun sein weiteres Handeln, während negative Verhaltensmuster nun nur noch mit sehr viel Geduld und fachlicher Hilfe wieder auszubessern sind. Mit dem Ende dieser Phase, ist der Hund erwachsen und es beginnt somit die Zeit des Erwachsenenalters.
Es gilt zu beachten, dass je nach Hunderasse, die Entwicklungsphasen unterschiedlich stattfinden und ausgeprägt sind. Auch sind diese sehr stark davon abhängig, welche Veranlagungen der Hund in sich trägt.
Meist werden die Entwicklungsphasen bei kleinen Hunderassen schneller abgeschlossen, als bei größeren Rassen. Generell gilt auch, wer sich ein Hundewelpe anschaffen möchte, sollte sich vorher genau und gründlichst darüber informieren, welche Regeln es in welchen Phasen der Entwicklung zu beachten gilt, um den Hund ein möglichst guten und sozialisierten Start in das Leben zu ermöglichen.
Auch kann es hilfreich sein, sich hierbei professionelle Hilfe und Beratung zur Seite zu holen, um Fehler zu vermeiden und langfristige Schäden des Tieres zu verhindern. Generell gilt, ein solches Tier ist keine Puppe und auch kein Spielzeug. Es sollte mit genügend Respekt behandeln werden und einen verantwortungsbewussten Umgang erleben.
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