Einen kleinen Hund zu erziehen gehört zu den wichtigsten Aufgaben in seinen ersten Lebensmonaten.

Dies gilt auch für den Chihuahua Welpen, denn in den ersten 20 Wochen ihres Lebens sind die kleinen Hunde besonders aufnahmefähig und lernen schnell.

Je früher, desto besser – so lautet das Motto, wenn es darum geht, Ihrem Welpen bestimmte Verhaltensweisen beizubringen oder unerwünschtes Verhalten abtrainieren.

Einige grundlegende Regeln des Zusammenlebens sollte Ihr kleiner Chihuahua in seiner Welpenzeit unbedingt lernen – spielerisch und mit Freude, aber auch mit Konsequenz.

Chihuahua-Welpen

Regeln sind wichtig

Liebevoll und gleichzeitig konsequent – so sollte die ideale Erziehung eines Chihuahua Welpen aussehen. So wird schon in den ersten Lebensmonaten des jungen Hundes die Grundlage für das Zusammenleben gelegt. Je besser dies funktioniert, umso weniger Stress haben Hund und Halter, und umso friedlicher und schöner gestaltet sich die gemeinsame Zeit.

Der junge Chihuahua sollte von Beginn an seinen Platz in der Familie kennen und auch klare Grenzen gesetzt bekommen. Dies braucht er unbedingt, denn Hunde sind von Natur aus Rudeltiere und leben in einem sozialen Gefüge mit einer klaren Rangordnung. Klare Regeln und Strukturen geben dem Welpen Sicherheit und dies wirkt sich positiv auf seine Entwicklung aus.

Bist Du als Hundehalter nicht klar und konsequent genug in der Erziehung oder lässt dem Welpen zu viel Freiraum, verwirrt dies den jungen Hund. Eine solche Nachlässigkeit gerade in der Welpenzeit kann dazu führen, dass das Tier unerwünschtes oder sogar gefährliches Verhalten entwickelt. Je älter der Chihuahua dann wird, desto schwieriger ist es, solche unangemessenen Verhaltensweisen wieder abzutrainieren.

Eine klare Rangordnung von Anfang an

Wie im Rudel benötigt ein junger Hund eine klare Rangordnung, an der er sich orientieren kann. Es ist also von Anfang an sehr wichtig, dass der Chihuahua Welpe seinen Menschen und damit Dich als Chef akzeptiert. Diese klare Rangordnung wird der Hund auch in seinem späteren Leben stets befolgen und sich daran orientieren. Als Voraussetzung hierfür gilt jedoch, dass Du als Mensch die Position des Rudelführers stets beibehälts und deutlich machst, wer das Sagen hat.

Die eindeutige Rangordnung lernt und akzeptiert der junge Hund am besten durch klare Kommandos, einen ruhigen und bestimmten Tonfall sowie die entsprechende Körpersprache. Schon Welpen sind sehr gut darin, die Mimik und Gestik von Menschen zu erkennen, sodass eine klare Körpersprache der Schlüssel zu einer erfolgreichen Erziehung ist.

Dabei sollten die Kommandos stets gleich und verlässlich erfolgen, sodass der Chihuahua Welpe sich auf diese verlassen kann. Denn Verlässlichkeit und Sicherheit sind für einen jungen Hund besonders wichtig und helfen ihm dabei, sich in der Welt zu Recht zu finden. Wichtig ist auch, dass Kommandos mit begleitenden Gesten erfolgen und nicht überfrachtet werden oder zu kompliziert sind.

Chihuahua-Welpe-mit-Marienkäfer

Positive Verstärkung hilft beim Lernen

Junge Hunde lernen besonders gut, wenn sie eine positive Verstärkung bei einem gewünschten Verhalten erfahren. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Belohnung in Form eines Lobes oder eines Leckerlis. Die positive Verstärkung sollte dabei immer unmittelbar im Anschluss an ein erwünschtes Verhalten erfolgen, denn Hunde leben in der Gegenwart.

Wenn Du mit der Belohnung zu lange wartest, kann der Hund diese nicht mehr mit seinem Verhalten verknüpfen und der Lerneffekt bleibt aus. Dasselbe gilt auch für einen Tadel – der Hund versteht diesen nur im Zusammenhang mit der aktuellen Situation. In punkto Lob und Tadel ist es ganz wichtig, dass der Chihuahua Welpe Spaß am Lernen entwickelt.

Dies geschieht nicht durch Strenge und eine harte Hand, denn die sensiblen Tiere reagieren auf häufiges Schimpfen eher verschreckt und demotiviert. Stattdessen ist ein positiver Ansatz elementar: der junge Hund sollte intensiv gelobt werden, wenn er etwas geschafft hat. Liebe Worte, Streicheleinheiten und Leckerlis wirken hier Wunder und sorgen für Motivation.

Dabei solltest Du es mit den Leckerlis aber nicht übertreiben, damit der junge Hund nicht nur dann ein erwünschtes Verhalten zeigt, wenn er etwas zu Fressen bekommt. Weitere Möglichkeiten der Belohnung können auch sein, den Hund kurz von der Leine zu lassen und mit ihm Herumzutollen, oder ihn mit anderen Hunden spielen zu lassen. Hier ist bist auch Du gefragt herauszufinden, was Dein Schützling besonders gerne mag, denn jeder Hund hat seinen eigenen Charakter.

Der richtige Zeitpunkt – wichtig für den Lernerfolg

Der richtige Zeitpunkt im Welpenleben ist generell von großer Bedeutung für einen Erziehungserfolg. Für den positiven Verlauf einer erzieherischen Maßnahme oder einer Trainingseinheit ist es wichtig, dass Dein Chihuahua Welpe für die Übungen auch wirklich bereit ist. Tobt der kleine Hund zum Beispiel gerade im Garten herum, beschäftigt sich ausgiebig mit einem neuen Spielzeug, ist ganz einfach hungrig oder müde, ergibt ein Erziehungstraining keinen Sinn.

Junge Hunde sind generell zwar sehr aktiv und haben Spaß am Lernen, sie können sich aber noch nicht lange auf eine Sache konzentrieren. Außerdem sind sie nicht in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu bewältigen. Dementsprechend sind komplexere Übungen, die auch längere Phasen der Konzentration erfordern, für die ersten Monate noch nicht geeignet.

Am besten solltest Du das Training Deines Chihuahua Welpen so oft wie möglich mit in den Alltag einbauen. Auf diese Weise gewöhnest Du Deinen Hund von Anfang an bestimmte Regeln und erziehst ihn quasi nebenbei.

Generell solltest Du Deinen Chihuahua Welpen in den ersten Lebensmonaten nicht überfordern und seine Erziehung nicht überfrachten. Zu viel kann dem kleinen Hund nämlich schnell zu viel werden und dazu führen, dass er seine Lernmotivation verliert.

Die wichtigsten Lerninhalte in den ersten Monaten

Generell ist gar nicht so leicht den Überblick darüber zu behalten, was ein junger Hund zu welchem Zeitpunkt lernen sollte. Oft widersprechen sich auch die Aussagen verschiedener Ratgeber und die Tipps anderer Hundehalter. Überforderung und noch mehr Verwirrung sind dann häufig die Folge. Viele Hundebesitzer sind zudem auch bei der Frage verunsichert, wann sie bei ihrem Welpen auch mal ein Auge zudrücken dürfen, und wann sie auf jeden Fall konsequent sein müssen.

Besonders wichtig ist es deshalb, dass Du die grundlegenden Regeln, die Dein vierbeiniger Freund lernen soll, jeden Tag mit ihm üben und zur Routine machst. So legst Du von Anfang an die Grundlage für ein entspanntes Zusammenleben im Alltag. Dabei kann es sehr hilfreich sein, eine Art Trainings-Tagebuch zu führen und festzuhalten, welche Verhaltensweisen der Hund eigentlich lernen soll. Auf diese Weise behälst Du den Überblick und findest auch heraus, welche Art der Übungen gut funktionieren und wo noch Verbesserungsbedarf besteht.

Generell sind die grundlegenden Fähigkeiten, die ein Chihuahua Welpe in den ersten Wochen und Monaten lernen sollte, relativ übersichtlich und klar.
So sollte der junge Hund lernen, auf seinen Namen und zu hören, er sollte die Stubenreinheit trainieren und sich an die Leine gewöhnen.

Weiterhin sollte er Grenzen aufgezeigt bekommen, wenn es um Verhalten wie Bellen, Beißen oder Kratzen geht. Er muss also lernen, was Tabuzonen sind, und was er alles nicht darf. Auch das Kommando „aus“ sollte Bestandteil der ersten Lektionen sein, denn bei unverdaulichen oder gar giftigen Objekten kann das Befolgen hier sogar lebensrettend sein.

Wenn der Chihuahua Welpe sich nach einigen Wochen an sein neues Zuhause gewöhnt hat und die ersten Kommandos befolgt, sollte er auch trainieren, alleine zu bleiben. Hierfür ist der ideale Zeitpunkt zwischen der 12. und der 18. Lebenswoche, und Du solltest mit kurzen Phasen des Alleinseins anfangen, die Du in den Alltag einbaust. Diese kurzen Zeitspannen lassen sich dann immer weiter ausbauen, der Hund lernt allmählich, dass er nicht überall hin mitkommen kann und gewöhnt sich daran.

Sozialisierung – wichtiger Bestandteil der Entwicklung

Ein junger Hund, der von seiner Mutter getrennt wurde und nun bei Ihnen zu Hause ist, muss sich zuerst einmal an die neue Umgebung und seine neue Familie gewöhnen. Dies sind eine Menge neuer Eindrücke, die den kleinen Chihuahua zunächst ängstigen und einschüchtern können. Viel Ruhe und Zuneigung sind in den ersten gemeinsamen Tagen besonders wichtig, bis das neue Familienmitglied sich an Dich und Dein gemeinsames Zuhause gewöhnt hat.

Ist dieser erste Schritt geschafft, stellt die weitere Sozialisierung einen wichtigen Bestandteil der gesunden Entwicklung Deines Vierbeiners dar. Denn je mehr Dinge Dein kleiner Chihuahua in den ersten Monaten seines Lebens kennenlernt, desto weniger ist er in seinem späteren Leben aus der Ruhe zu bringen.

Egal ob der laute Staubsauger, Fernseher, Radio und Waschmaschine, ob lärmende Kinder oder fahrende Autos, Fahrräder, Motorräder oder andere Hunde – die Welt eines Welpen ist voller Eindrücke. Dabei sollten Du Deinen kleinen Freund nicht überfordern, sondern ihn nach und nach an die verschiedenen Dinge in seiner Umwelt heranführen.

Die Hundeschule – eine gute Hilfe auf dem Weg zum erwachsenen Hund

Die Erziehung Deines Chihuahua Welpen benötigt viel Zeit, Geduld und Konsequenz, aber auch ein fundiertes Wissen. Der Besuch in einer Hundeschule kann auf dem Weg zum erwachsenen Chihuahua sehr hilfreich sein, denn Fehler in den ersten prägenden Monaten des jungen Hundes werden hier gleich entdeckt und so vermieden.

Angeleitete Übungen durch einen Hundetrainer sorgen dafür, dass Ihr Hund die wichtigsten Verhaltensregeln erlernt. Und auch Du erfährst hier eine Menge über die richtige Erziehung und den Umgang mit Deinem vierbeinigen Freund. Nicht zuletzt ist Dein Hund hier auch mit anderen Hunden zusammen, was ebenfalls ein zentraler Aspekt für die gesunde Entwicklung eines Welpen ist.

Bildnachweis:
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Bild von Claudia Peters auf Pixabay

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