Deutscher-Schäferhund-Rassebeschreibung

 

Größe Rüde: 60-65cm, Hündin: 55-60cm
Gewicht Rüde: 30-40kg, Hündin: 22-32kg
Fell-Varietäten Stockhaar (zwei Schichten), Langstockhaar
Fellfarbe schwarz mit rotbraunen, braunen, gelben bis hellgrauen Abzeichen, einfarbig: schwarz und grau, typisch: schwarzer Sattel
Häufige Krankheiten Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie sowie Kongenitales Vestibularsyndrom (Innenohrerkrankung mit Gleichgewichtsstörung)
Lebenserwartung 8 – 10 Jahre
FCI Gruppe: 1 Hütehunde und Treibhunde, Sektion 1: Schäferhunde mit Arbeitsprüfung, Herdengebrauchshund

Geschichte der Rasse

Der Deutsche Schäferhund findet seinen Ursprung in den Anfängen des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit gab es unterschiedliche Arten von Hütehunden in Deutschland. Im Norden überwiegten niedrige, robuste Tiere; im Süden die schlanken und höheren Hunde.

Die Kreuzung beider Sorten legte den Grundstock für den heute modernen Deutschen Schäferhund. In den Anfängen waren diese Tiere keine reinen Hütehunde, sollten also nicht nur die Schafherden hüten, sondern auch Hab und Gut des Besitzers bewachen.

Max von Stephanitz, der von diesen Hunden begeistert war, legte 1891 in Dresden den ersten Rassestandard für den Deutschen Schäferhund fest. Demnach gab es drei Klassen: rauhaarige, glatthaarige und langhaarige Hunde. Die spitzen Stehohren sowie eine gestreckte Schnauze und die typisch abwärts getragene, buschige Route sollten allen drei Klassen gemein sein.

1899 wurde unter Stephanitz der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) in Karlsruhe gegründet. Der erste eingetragene Zuchthund war „Hektor Linksrhein“, den Stephanitz 1898 im Alter von drei Jahren bei einem Frankfurter Züchter kaufte und ihn in „Horand von Grafrath“ umbenannte. Von ihm und seinem Bruder „Luchs Sparwasser“ stammen alle Deutschen Schäferhunde ab. Als Stammmutter gilt die Hündin „Mari von Grafrath“.

Der erste offizielle Rassestandard des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV) wurde 1899 festgelegt.

Der Erste Weltkrieg und die antideutsche Haltung führten dazu, dass das „Deutsch“ im Rassennamen negativ aufgenommen wurde. Der Britische Kennel Club benannte ihn in „Alsatian Wolf Dog“ (Elsässer Wolfshund), nach der Region Elsass-Lothringen, um.

Mit der Zeit fiel „Wolf“ weg, um das Tier nicht allzu wild erscheinen zu lassen. Erst 1977 revidierte der britische Kennel Club die Umbenennung. Jedoch finden sich auch heute noch einige britische Zuchtvereine, die sich „Alsatian Shepherd Dogs Kennel Club“ nennen, da es den Züchtern damals freistand, diese Benennung beizubehalten.

Heute gibt es in Deutschland rund 250.000 Deutsche Schäferhunde.

Deutscher-Schäferhund-Charakter

Verhalten und Wesen

Der Deutsche Schäferhund zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit und seinen nervenstarken Charakter aus. Robust und selbstsicher beschützt er als Wachhund Hab und Gut, intelligent und arbeitswillig steht er Polizei und Militär zu Dienste, gehorsam und treu eignet er sich als Familienhund.

In jedem Fall ist der Deutsche Schäferhund absolut gutartig. Wenn du dich für ihn entscheidest, ist es sinnvoll, sich mit seiner Herkunft zu beschäftigen und zu bedenken: Er wurde ursprünglich als Hüte- und Wachhund gezüchtet. Deshalb hat er auch heute noch einen ausgeprägten Schutztrieb, viel Energie und ein entsprechendes Temperament.

Eine konsequente Erziehung ist daher von großer Bedeutung, natürlich immer verbunden mit viel Lob. Dazu benötigen Herrchen und Frauchen zwar viel Geduld; Die Gelehrigkeit dieses Vierbeiners und sein Wunsch, zu lernen und zu gehorchen, erleichtern jedoch die Erziehung. Achtest du auf die Erziehung des Deutschen Schäferhundes und sorgst für ausreichende Auslastung, ist er ausgeglichen und verträglich mit Kindern und anderen Hunden.

Der Deutsche Schäferhund ist also ein absoluter Allrounder, der sich an verschiedene Situationen anpasst. Glücklich ist er allerdings nur, wenn du ihn ausreichend forderst, auslastest und vor allem erziehst.

Haltung und Pflege

Ursprünglich diente der Deutsche Schäferhund dem Hirten: Er hütete und bewachte seine Herde. Als Herdengebrauchshund wird er heutzutage kaum noch eingesetzt. Stattdessen liegt sein Einsatzgebiet heute als Diensthund bei Polizei, Zoll und Militär, sowie im Rettungshundewesen und Blindenführhund.

Solltest du dich nach reichlicher Überlegung für diesen vielfältigen Allrounder entscheiden, solltest du auf folgende Punkte achten:

Der Deutsche Schäferhund ist kein Anfängerhund. Um sein Temperament zu zügeln, bedarf es einem erfahrenen Besitzer mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Lässt man dem Deutschen Schäferhund „freien Lauf“, könnte sein Beutetrieb überhandnehmen, wodurch er sich dem Menschen überordnet.

Es bietet sich für den Deutschen Schäferhund auch eine professionelle Ausbildung in der Hundeschule an. In jedem Fall solltest du deinem arbeitsfreudigen Vierbeiner genügend Auslastung bieten. Wenn du als Besitzer sportbegeistert und gerne in der Natur unterwegs bist, sollte es kein Problem sein, genügend aktive Freizeit und anregende Beschäftigungen einzuplanen.

Als gemeinsames Hobby für Mensch und Hund eignen sich Hundesportarten, wie Obedience und Agility. Achtung: Da diese Rasse häufig zu Gelenkproblemen neigt, solltest du es mit dem Leistungssport im Welpenalter nicht übertreiben. Außerdem sollte vor Beginn der Beschäftigung durch Röntgen beim Tierarzt festgestellt werden, ob dein Vierbeiner an Gelenkschäden leidet oder nicht.

Auch Apportieren liebt der Deutsche Schäferhund. Ebenso bieten sich Ausflüge ins kühle Nass an: Wenn sich in deiner Umgebung Flüsse oder Seen befinden, legt er gerne eine Schwimmeinheit ein, auch in Verbindung mit dem Apportieren. Er bringt dir gerne Gegenstände, die du ins Wasser wirfst, zurück.

Leider wird der Deutsche Schäferhund immer noch häufig als Zwingerhund angesehen. In einen Zwinger gehört er allerdings ganz und gar nicht. Eine solche Haltung wird seinem menschenbezogenen, wissbegierigen Verhalten nicht gerecht. Wird der Schäferhund abgeschottet, kann er nervös und über wachsam werden, was im Alltag zu Führungsproblemen führt.

Der Deutsche Schäferhund ist auch als Familienhund geeignet. Aber auch hierbei sollte genügend auslastende Aktivität eingeplant werden. Eine kleine Etagenwohnung in der Stadt eignet sich nicht.

Dein Deutscher Schäferhund freut sich über viel Platz und einen Garten, um sich ausreichend zu bewegen, auch wenn deine Familie und du einmal keine Zeit für ihn aufbringen könnt. Theoretisch kann der Schäferhund auch im Freien gehalten werden, da sein dichtes Fell wetterbeständig ist. Allerdings ist er sehr menschenbezogen und möchte ein Leben mit dir zusammen führen. Auch mit seinen Artgenossen ist er gut verträglich.

Bei all der Aktivität in der Natur kommt die Frage der richtigen Pflege auf. Der Deutsche Schäferhund ist dabei trotz seines dichten Stockhaars unkompliziert. Du solltest ihn regelmäßig kämmen, bürsten und von Zeit zu Zeit trimmen, damit sein Stockhaar gepflegt bleibt. Gut zu wissen: Die Haare des Deutschen Schäferhundes fallen in der Regel nicht von alleine aus. Beim Striegeln, Streicheln und während des Fellwechsels im Frühling und Herbst verliert er allerdings Haare.

Auch auf ein gesundes Gebiss solltest du achten, um Appetitlosigkeit, Schmerzen und Zahnverlust zu vermeiden. Hier bieten sich spezielle Kauartikel und Spielzeuge zur Zahnpflege an.

Genauso unkompliziert wie in seinen Einsatzmöglichkeiten ist der Deutsche Schäferhund also auch in seiner Pflege.

Bildnachweis:
Bild von Capri23auto auf Pixabay
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