Katzen hinterlassen uns Menschen gerne kleine Geschenke. Ob Vögel, Mäuse oder auch mal ein paar Blätter, alles ist dabei.

Wenn Dein Kätzchen allerdings ein Zähnchen verliert, ist auch das kein Grund zur Panik – denn wie auch wir Menschen verlieren Kitten ihre Milchzähne.

Wann es dazu kommt und worauf Du dabei achten solltest, erfährst Du hier.

Die intensivste Veränderung des Kiefers Deines kleinen Raubtieres findet im Kittenalter statt. Innerhalb weniger Monate wachsen dem Kätzchen die ersten Zähne, nachdem es zahnlos geboren wurde, um der Mutter beim Saugen keine Schmerzen zu bereiten oder gar Verletzungen zuzufügen.

In der zweiten bis dritten Woche sind langsam die ersten Milchzähne zu sehen.

Kitten-Zahnwechsel

Die ersten Zähne Deiner Katze

Zunächst werden Dir hierbei die Schneide- und Fangzähne auffallen, die als Erstes durchbrechen. Die Schneidezähne sind die kleinen Zähne im vorderen Mundraum, sechs jeweils im Ober- und Unterkiefer.

Die Fangzähne sind die Eckzähne, die Du relativ leicht erkennst, weil diese vier Zähne um einiges länger sind als die Schneidezähne. Es folgen dann nach ein paar Tagen die Backenzähne, die Molaren. Davon hat Deine Katze ebenfalls zwei im Ober- und zwei im Unterkiefer.

Die Prämolaren befinden sich zwischen den Eckzähnen und den Molaren. Kitten haben im Oberkiefer sechs dieser Zähne, im Unterkiefer vier. Insgesamt besteht das Gebiss Deines Kittens aus 26 Milchzähnen.

Der Zahnwechsel beginnt

Fängt Deine Katze an, sich häufiger das Zahnfleisch zu lecken und hält den Kopf schräg, dann beginnt der Zahnwechsel. Auch ein erhöhter Speichelfluss deutet darauf hin. Deine Katze fängt vielleicht an, sich die Schnauze häufiger an Gegenständen oder auch an Dir zu reiben, weil das Gefühl so ungewohnt ist. Das Zahnfleisch kann etwas schmerzen oder jucken, was Deiner Katze vermutlich nicht so gut gefällt.

Das Zahnfleisch Deiner Katze kann sich beim Zahnwechsel natürlich auch etwas röten. Auch dies ist zunächst kein Grund zur Sorge, solange es nicht blutet oder Deine Katze vor Schmerzen über Tage nicht mehr frisst.

Vielleicht frisst Deine Katze auch nur etwas langsamer oder lässt ihr Futter manchmal ganz stehen. Hierbei brauchst Du Dir ebenso keine Sorgen machen, denn der Zahnwechsel ist zwar eine ganz normale Sache, für Deine Katze aber ungewohnt und sie könnte etwas misstrauisch auf dieses Gefühl reagieren und dadurch auch vorsichtiger fressen.

Kitten-verliert-Zähne

Deine Katze verändert sich

Du kannst nach etwa acht Wochen langsam anfangen, auf festes Katzenfutter umzustellen, denn dann ist das Milchgebiss Deines Kittens komplett. Allerdings wechselt das Gebiss zwei bis vier Monate danach, also wenn das Kätzchen vier bis sechs Monate alt ist, erneut.

Du wirst eine leichte Veränderung im Aussehen Deiner Katze bemerken, da sich durch die Umstellung vom Milchgebiss zum bleibenden Gebiss auch die Kopfform verändert. Die Proportionen vom Schädel und Kiefer prägen sich in der Zeit mehr aus.

Wie wechseln die Zähne meiner Katze?

Die Wurzel der Milchzähne wird vom Körper aufgenommen, woraufhin die Milchzähne wackelig werden um später von den bleibenden Zähnen verdrängt zu werden. Durch die fehlende Stabilität im Kiefer kann sich der Milchzahn nicht mehr fest in diesem halten und weicht dem bleibenden Zahn. Oftmals werden die Milchzähne aber vom Kitten verschluckt, sodass es seltener vorkommen kann, dass Du wirklich einen Milchzahn findest.

Deine Katze bemerkt den eigentlichen Zahnwechsel gar nicht. Manchmal kann dieser Prozess aber körperliche oder psychische Auswirkungen auf Dein Tier haben. Solltest Du eine Veränderung im Verhalten Deiner Katze feststellen, ist es immer ratsam, den Tierarzt aufzusuchen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Neben den Verhaltensänderungen gibt es noch ein paar weitere Anzeichen, auf die Du bei Deiner Katze achten solltest. Aufgrund des Gebisswechsels können einige Katzen Fieber oder auch Durchfall bekommen und insgesamt kränklich wirken. Sollte dies bei Deiner Katze der Fall sein, solltest Du am besten den Tierarzt aufsuchen, um andere Gründe ausschließen zu können.

Fällt einer der Milchzähne nicht von allein aus, beispielsweise weil sich die Wurzel nicht zurückgebildet hat, kann der bleibende Zahn nicht herauswachsen und es kann zu einer Fehlstellung, einem sogenannten Doppelzahn, kommen. Hierbei bleiben der Milchzahn und der bleibende Zahn nebeneinander im Gebiss stehen und Zahnschmelz und Zahnwurzel des Milchzahnes können beschädigt werden. Auch können sich Futterreste zwischen den Zähnen festsetzen und zu einer Vermehrung von Bakterien führen. Der Milchzahn muss dann vom Tierarzt gezogen werden.

Bleibt der Milchzahn im Gebiss und es wächst kein bleibender Zahn daneben, sollte mithilfe eines Röntgenbildes geklärt werden, ob sich unter dem Milchzahn überhaupt ein bleibender Zahn befindet. Ist dies nicht der Fall, was vorkommen kann, dann muss der Milchzahn erhalten bleiben und wird nicht gezogen.

Manchmal stirbt ein Milchzahn langsam ab, befindet sich aber noch im Kiefer, und entwickelt dadurch einen strengen Geruch. Dies führt zu einem unangenehmen Mundgeruch bei Deiner Katze, ist aber zunächst auch nur das – unangenehm, aber nicht gefährlich.

Wie kann ich meiner Katze den Zahnwechsel erleichtern?

Um Deiner Katze den Zahnwechsel so angenehm wie möglich zu gestalten, kannst Du einige Maßnahmen ergreifen.

Versuche es zum Beispiel einmal mit speziellen Leckerli mit antiseptischer Wirkung. Durch diese können kleinere Infektionen und Zahnfleischreizungen gelindert werden.

Auch Kauspielzeuge können Deiner Katze helfen. Diese sind bei Katzen zwar nicht so verbreitet wie beispielsweise bei Hunden, können aber dabei helfen, die Milchzähne schneller loszuwerden und so Platz für die bleibenden Zähne zu schaffen. Achte bei Deinem Beißspielzeug auf unterschiedliche Härten und Abwechslung, damit Deine Katze dieses auch annimmt.

Dein Kätzchen braucht weiches Futter, dass es gut kauen kann. Trotzdem solltest Du etwas Trockenfutter und Leckerli danebenstellen, an dem sich Deine Katze selbst bedienen darf, damit die Milchzähne besser ausfallen können.

Wenn Du magst, kannst Du Deine Katze auch mit einer leichten Zahnfleischmassage verwöhnen. Hierbei siehst Du direkt, wie es um die Zähne Deiner Katze steht, wie viele Milchzähne noch stehen und wie viele bleibende Zähne bereits herausgewachsen sind.

Du solltest darauf achten, dass Du Deine Katze langsam hieran gewöhnst, indem Du zum Beispiel beim Kuscheln die Lippen vorsichtig streichelst und ganz langsam das Zahnfleisch zu berühren beginnst. So gewöhnst Du es an die Berührung und auch der Tierarzt hat es bei späteren Untersuchungen leichter, wenn das Kätzchen diese Prozedur bereits kennt.

Je nach Rasse dauert es unterschiedlich lange, bis das Milchgebiss dem bleibenden Gebiss gewichen ist. Im siebten Lebensmonat ist der Zahnwechsel komplett abgeschlossen. Ist dies bei Deiner Katze der Fall, kannst das Futter Deiner Katze umstellen – von Kittenfutter auf Futter für erwachsene Katzen. Sollte der Zahnwechsel noch nicht vollendet sein, ist es ratsam, beim Tierarzt die Ursache abklären zu lassen.

Den nächsten und letzten Zahnwechsel hat Deine Katze dann im höheren Alter, als Senior. Wie auch beim Menschen kommt es dann vor, dass Deine Katze nach und nach einige ihrer Zähne verliert. Sollte Deine Katze sehr viele ihrer Zähne auf einmal verlieren, solltest Du aber auch hier den Tierarzt aufsuchen, um eine Erkrankung des Mund- und Rachenraumes auszuschließen. Ebenso sollten die Zähne auf Zahnstein und das Zahnfleisch auf Entzündungen untersucht werden.

Bildnachweis:
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Bild von Gundula Vogel auf Pixabay

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